JA!
In Situationen, in denen aus der Zahnmitte nach einer Zahnfraktur eine Blutung beobachtet wird, erübrigt sich eine lange Diskussion. Hier ist es selbstverständlich, dass der Gang zum Tierarzt sein muss, denn dieser Zahn will versorgt werden. Die Entscheidungsfreiheit in solchen Fällen besteht zwischen der Extraktion, dem zügigen Verschluss der Zahnwunde (bis etwa 12 Stunden nach dem Trauma) oder der Füllung des Wurzelkanals. Solch einen Zahn einfach so zu lassen führt zu akuten Schmerzen und Spätfolgen.
Oft ist es aber so, dass niemand diese akute Blutung mitbekommt. Erst nach einigen Tagen oder Wochen fällt der abgebrochene Zahn auf. Er zeigt dann einen braun-schwarzen Punkt in der Mitte. Dies ist das ehemalige, blutversorgte und empfindliche Zentrum des Zahns, die Pulpa. Sie ist nun infiziert oder abgestorben. Nun ist die Entscheidungsfreiheit etwas eingeschränkter. Die Wahl besteht nur noch zwischen dem Ziehen des Zahnes oder der Wurzelkanalfüllung.
Je nachdem, welche Aufgaben ein Hund in seinem Alltag erledigt, kann es durchaus ratsam sein, die Zahnstümpfe mit Kronen zu schützen. Insbesondere für Schutz- und Jagdhund eignet sich dieses Verfahren.
Manchmal haben die Tiere Glück, und die Pulpa wird nicht eröffnet. Doch auch oberflächliche Absplitterungen können große Zahnschmerzen verursachen, wenn z.B. die äußere Schmelzschicht weggeplatzt ist und das Zahnbein freiliegt. Dies nennt man Dentinwunde und sollte zumindest versiegelt werden, damit keine Bakterien über die kleinen Dentinkanäle bis in die Pulpa vordringen.Bei kleinen Haarrissen oder Fissuren ist es wichtig zu wissen, wie tief der Riss ist, denn auch hierdurch kann sich die Pulpa infizieren.